raimund pleschberger
standby/Tissue
C-Prints, Stop Motion Animation
[...] Eine konzeptueller gedachte Linie ist der Hauptakteur der Computeranimation „Tissue“ von Raimund Pleschberger. Aus dem anfänglichen Nichts wächst ein scheinbar unkoordiniertes Liniengewirr, das sich verbindet und reproduziert, bis es zu einer erkennbaren Struktur zusammenfindet, die sich selbst generierend ständig neu aufbaut. Das Motiv, von im Sitzen übereinander geschlagenen Beinen, mutiert bei Pleschberger zur stereotypen Ornamentik, die sich sukzessive bildfüllend zu einer verzahnten Gewebestruktur verdichtet, um sich in der Folge puzzleartig wieder voneinander zu lösen. Das beiläufige Motiv wird nicht ohne Ironie zur Pathosformel aufgeladen und konterkariert in dieser Weise unser Vorstellungsrepertoire bedeutungshafter Gesten.
Katalogtext zum RLB-Kunstpreis Innsbruck 2006/ Silvia Höller
Katalogtext zum RLB-Kunstpreis Innsbruck 2006/ Silvia Höller