Raimund Pleschberger
GLoryland
Gloryland
Material, das im Glauben an einen historischen, künstlerischen, religiösen oder ideologischen Mehrwert eine quasi-metaphysische Aufladung erfährt, weckt seit jeher sammlerische Begehrlichkeiten. Archivierung, Inszenierung oder auch Instrumentalisierung kulturell bedeutender Objekte liegt häufig und gerne in institutioneller Hand.
Wenig überraschend: Die Relevanz der Institution korreliert mit den Superlativen ihrer Sammlung.
Die Wechselwirkung zwischen Wert des Artefakts und Bedeutung der Institution bildet sich bereits in den Reliquienbeständen mittelalterlicher Kirchengründungen ab und findet eine konsequente Fortsetzung im Sammlungsprinzip zeitgenössischer Museen. Basis dieser wechselseitigen Interessengemeinschaft mag ein gesellschaftlicher Konsens sein, das Wesen dieses Beziehungsgeflechts als gegeben zu akzeptieren. Ein Umstand der sich historisch von der Pilgerfahrt bis zum Biennale-Besuch in Formen passionierter Verehrung artikuliert; oder als leidenschaftliche Anfeindung in den vielfältigen Spielarten des Bildersturms.
Sammeln, Handeln, Fälschen, Konservieren, Zerstören – weltliche und sakrale Traditionen im Umgang mit verehrungswürdigen Objekten und deren Inszenierung verlaufen im Gleichschritt.
Die Inszenierung wiederum bedarf ihrer Stil- und Behelfsmittel. Diese sind vielfältiger Natur, in ihrer Funktion immer Mittel zum Zweck.
Und der Zweck heiligt die Mittel. Bekanntermaßen.
In diesem Sinne eröffnet sich nach dem Prinzip des pars pro toto die Gelegenheit eines besonderen Museumsrundgangs:
Wand- und Bodenpartikel, Verpackungsmaterialien, originale Luft – Raimund Pleschbergers Kollektion umfasst marginale Artefakte der renommiertesten Sammlungen und Spielorte bildender Kunst: MOMA, Tate Modern, KHM, Saatchi Gallery, Biennale di Venezia, Documenta...
In der Inversion des Prinzips Sammlung-Sammlungsstück dienen diese kulturinstitutionellen Rohstoffe als Ausgangsmaterial für skulpturale Annäherungen an eine Ikonographie des Auratischen als Beweislastenumkehr des Nebensächlichen.
Analog zur Präsentationsform des Reliquiars, das neben seiner grundlegenden Funktion als sicheres Behältnis vor allem dazu dient, Herkunft und Beschaffenheit der Reliquie zu illustrieren und nicht selten affirmativ ins Aberwitzige zu verstärken, können Pleschbergers Objekte als formale und materielle Rückkopplungen der inszenierten Artefakte gelesen werden.
Betonabgüsse diverser Verpackungsmaterialien, Behältnisse, Nischen und Zwischenräume kommen zum Einsatz. Ebenso konkrete Gegenstände, die dem Topos des inszenierten Relikts folgen.
Kirchenbank und Luftpolsterfolie – es sind nicht nur die Hilfs- und Behelfsmittel der Inszenierung, es ist die zeremonielle Begleitmusik: Pilgerreise, Prozession, endloses Anstehen... der Leidensweg - ein Evergreen! Warten und Hoffen als zentraler Bestandteil der Katharsis.
Das Versprechen heißt: Trost, Erkenntnis, Erlösung. Oder Entertainment.
On my way to glory land I shall not be moved.
Statik als Kontinuum.
Der Weg ist die Bank.
Material, das im Glauben an einen historischen, künstlerischen, religiösen oder ideologischen Mehrwert eine quasi-metaphysische Aufladung erfährt, weckt seit jeher sammlerische Begehrlichkeiten. Archivierung, Inszenierung oder auch Instrumentalisierung kulturell bedeutender Objekte liegt häufig und gerne in institutioneller Hand.
Wenig überraschend: Die Relevanz der Institution korreliert mit den Superlativen ihrer Sammlung.
Die Wechselwirkung zwischen Wert des Artefakts und Bedeutung der Institution bildet sich bereits in den Reliquienbeständen mittelalterlicher Kirchengründungen ab und findet eine konsequente Fortsetzung im Sammlungsprinzip zeitgenössischer Museen. Basis dieser wechselseitigen Interessengemeinschaft mag ein gesellschaftlicher Konsens sein, das Wesen dieses Beziehungsgeflechts als gegeben zu akzeptieren. Ein Umstand der sich historisch von der Pilgerfahrt bis zum Biennale-Besuch in Formen passionierter Verehrung artikuliert; oder als leidenschaftliche Anfeindung in den vielfältigen Spielarten des Bildersturms.
Sammeln, Handeln, Fälschen, Konservieren, Zerstören – weltliche und sakrale Traditionen im Umgang mit verehrungswürdigen Objekten und deren Inszenierung verlaufen im Gleichschritt.
Die Inszenierung wiederum bedarf ihrer Stil- und Behelfsmittel. Diese sind vielfältiger Natur, in ihrer Funktion immer Mittel zum Zweck.
Und der Zweck heiligt die Mittel. Bekanntermaßen.
In diesem Sinne eröffnet sich nach dem Prinzip des pars pro toto die Gelegenheit eines besonderen Museumsrundgangs:
Wand- und Bodenpartikel, Verpackungsmaterialien, originale Luft – Raimund Pleschbergers Kollektion umfasst marginale Artefakte der renommiertesten Sammlungen und Spielorte bildender Kunst: MOMA, Tate Modern, KHM, Saatchi Gallery, Biennale di Venezia, Documenta...
In der Inversion des Prinzips Sammlung-Sammlungsstück dienen diese kulturinstitutionellen Rohstoffe als Ausgangsmaterial für skulpturale Annäherungen an eine Ikonographie des Auratischen als Beweislastenumkehr des Nebensächlichen.
Analog zur Präsentationsform des Reliquiars, das neben seiner grundlegenden Funktion als sicheres Behältnis vor allem dazu dient, Herkunft und Beschaffenheit der Reliquie zu illustrieren und nicht selten affirmativ ins Aberwitzige zu verstärken, können Pleschbergers Objekte als formale und materielle Rückkopplungen der inszenierten Artefakte gelesen werden.
Betonabgüsse diverser Verpackungsmaterialien, Behältnisse, Nischen und Zwischenräume kommen zum Einsatz. Ebenso konkrete Gegenstände, die dem Topos des inszenierten Relikts folgen.
Kirchenbank und Luftpolsterfolie – es sind nicht nur die Hilfs- und Behelfsmittel der Inszenierung, es ist die zeremonielle Begleitmusik: Pilgerreise, Prozession, endloses Anstehen... der Leidensweg - ein Evergreen! Warten und Hoffen als zentraler Bestandteil der Katharsis.
Das Versprechen heißt: Trost, Erkenntnis, Erlösung. Oder Entertainment.
On my way to glory land I shall not be moved.
Statik als Kontinuum.
Der Weg ist die Bank.